02.12.2022
2. Adventskalendertürchen - Schoolvoices HBN
Weihnachten in Familie
Ein bisschen fühlt es sich an wie heimkommen. Nach so vielen Jahren immer noch das Gefühl des Dazugehörens in diese große Chorfamilie. Es ist der erste Freitag im Dezember, traditionell der Tag, an dem der Kinder- und Jugendchor der drei Hildburghäuser Schulen „Schoolvoices HBN3“ seinen großen Auftritt hat. Ach, was war das schön, vor nun mehr als zwanzig Jahren, als wir da vorne standen. Damals noch unter der Leitung des Ehepaar Schäl, das unsere Chorzeit maßgeblich geprägt hat. Schon im November die aufregende Fahrt ins Chorlager, 4 Tage gemeinsam singen, singen und singen. Die Vorbereitung für so ein Konzert schüttelt man nicht mal eben aus dem Ärmel. Auch heute Abend ist zu spüren, wieviel Herzblut der Leiter des Chores Falk Bastigkeit und sein Betreuerteam in diese Arbeit legen.
Heute darf ich endlich mal wieder dabei sein. Schon vor der Christuskirche helle Aufregung. Eltern und Großeltern auf der verzweifelten Suche nach einem Platz mit Sicht auf den Chor, Kinder und Jugendliche in schwarzen Hosen und weißen Oberteilen, die eben noch mal etwas sehr Dringendes im benachbarten Caritasheim erledigen müssen, und freundliche Kartenabreißer an der Tür. „Ausverkauft“, so steht es auf dem großen Aufsteller vor der Kirchentür. Und das nach zwei Jahren Zwangspause. Bei Betreten der bis unters Dach gefüllten Kirche geht mir das Herz auf. Lange ist es her, aber dieses Kribbeln im Bauch ist noch immer da und es fühlt sich an, als wäre es gestern gewesen.
Pünktlich um 19 Uhr geht es los. Nach den Begrüßungsworten durch die neue Pfarrerin Frau Becker, die nicht schlecht staunt, wie viele Menschen in diese wunderschöne Kirche passen, beginnt der Chor. Mit zwei modernen Liedern und dem Lied „Sind die Lichter angezündet“ eröffnet er das Konzert. Jung und Alt stimmen mit ein und begeben sich auf die weihnachtliche Reise, auf die die 150 Kinder und Jugendlichen uns mitnehmen. In den nächsten zwei Stunden dürfen wir altbekannten Klassikern des Chores, wie Dezemberträume und dem kleinen Trommlerjungen, lauschen. Aber auch neues Repertoire ist dabei und man merkt den jungen Sängern und Sängerinnen ihre Freude an diesem schönen Hobby förmlich an. Mal ist es ruhig und besinnlich, mal laut und fröhlich. Das Publikum ist heute wie damals absolut begeistert und singt beim letzten Lied gemeinsam: „Oh du fröhliche, oh du selige Weihnachtszeit…“.
Mit einem Lächeln im Gesicht darf ich heute Abend durch das verschneite Hildburghausen nach Hause gehen. Es war ein Abend voller Erinnerungen an eine Zeit, die lange vorbei ist, die mich und viele andere aber bis heute geprägt hat. Die Leidenschaft für das gemeinsame Singen ist es, die Menschen zusammenbringt und verbindet. Ich ziehe meinen Hut vor den Kindern und Jugendlichen und ihrem Chorleiter. Sie haben den Zauber der Weihnacht auch in diesem Jahr wieder nachhaltig in die Herzen der Zuhörer gesungen.
Mehr Fotos
